Isle of Islay – das ist das kleine Juwel vor der Südwest-Küste Schottlands. Eine Insel mit mildem Klima, großen Gerstenfelder und weiten Torflandschaften. Und Torf ist der Brennstoff, der für die berühmten rauchigen Islay-Whiskies sorgt. Eine der Distillerien, die für ihre rauchigen Whiskies berühmt und – auch bei mir – sehr beliebt sind, ist Ardbeg. Daher möchte ich in dieser vierten Folge der Serie über Islay die Brennerei Ardbeg vorstellen.
Ardbeg – aromastark und rauchig
Zum Sortiment von Ardbeg gehören drei Whiskies, die sich in der Trinkstärke, im Rauchgehalt und in ihrer Komplexität deutlich unterscheiden.
- Ardbeg Ten, 46%, ca. 45€
kräftig-rauchig mit leichten Zitrusnoten; ein echter Ardbeg, hervorragend geeignet für Freunde rauchiger Whiskies, sehr beliebt und stets hoch bewertet - Ardbeg Corryvreckan, 57,1%, ca. 79€
dank der hohen Alkoholstärke deutlich kräftiger und komplexer als der Ardbeg Ten; viel Rauch verbunden mit Schokolade, Mandeln, Pfeffer; insgesamt körperreich und ausdrucksstark.
Der Name Corryvreckan stammt von einem großen Meeresstrudel nördlich von Islay. - Ardbeg Uigeadail, 54,2%, ca. 70€
aufgrund der teilweisen Reifung in Sherry-Fässern schmeckt man Rauch plus Sherry-Süße, Holzkohle und Rosinen. Damit ist er eine spannende Alternative zu dem ebenfalls fassstarken Corryvreckan.
Übrigens: Uigeadail heißt ein ‚Loch‘, also ein See, aus dem Ardbeg Wasser schöpft.
Ardbeg: viele Varianten – immer torfig
Ardbeg-Whiskies, alle ungefärbt und nicht kühlgefiltert, sind eine erstklassige Empfehlung für Liebhaber rauchiger Whiskies. Ich schätze diese drei Ardbeg-Whiskies jedenfalls sehr und pflege diese auch in meinem Barbestand. Dabei sind auch die fassstarken Abfüllungen ohne Zugabe von Wasser angenehm trinkbar, sie füllen Mund und Rachen mit lang anhaltendem Abgang.
Die gemälzte Gerste mit dem hohen Anteil von Torfrauch, meist 50 ppm, stammt übrigens aus der benachbarten Mälzerei von Port Ellen, der berühmten, 1983 geschlossenen Brennerei.
Ardbeg überrascht immer wieder mit weiteren interessanten Abfüllungen, z.B. Wee Beastie, An Oa, Traigh Bhan, Supernova, Grooves und andere. Für Ardbeg-Liebhaber und Sammler lohnt zudem eine Mitgliedschaft im „Ardbeg Committee“ (www.ardbeg.com). Da erhält man spezielle Abfüllungen, teils nur als Committee-Member.
Ardbeg – Brennerei an atemberaubender Küste
Die Ostküste der Insel Islay ist rauh, felsig und bietet eine beeindruckende Landschaft. An der Südost-Küste liegen Ardbeg sowie die benachbarten Distillerien Lagavulin und Laphroaig, die ebenfalls ausdrucksstarke, torfige Whiskies produzieren. Bei einem Besuch auf Islay lohnen die Besichtigung dieser Distillerien genauso wie eine Wanderung entlang dieser spektakulären Küstenlandschaft.
Ardbeg, offiziell 1815 gegründet, gehört seit 1997 zum französischen Getränkekonzern Moet Hennessy (LVMH). Damals war es die Rettung der 1996 geschlossenen Brennerei, heute ist Ardbeg kreativer Produzent sehr unterschiedlicher Varianten seiner Peated Whiskies. Sehr zur Freude derer, denen rauchige Whiskies Genuss bereiten.
Na denn: Slainte Mhath!
Die genannten Preise sind der Durchschnitt von drei ausgewählten Fachhändlern