es geht auch mal mit gutem Wein. Da Schottland als Reiseziel in diesem Jahr ja ausgefallen ist, habe ich mit meiner Frau Urlaub in Norditalien, in der Emilia Romagna und in Ligurien, gemacht.
Und in Italien trinken wir natürlich – Wein. DOC-Weine, also Weine von einem Weingut mit garantierter Herkunft, vergleichbar also mit den Anforderungen an einen Single Malt Scotch Whisky. Zwei Weine möchte ich besonders erwähnen: Gutturnio und Barolo.
Gutturnio ist ein bei uns wenig bekanntes Weingebiet in der Emilia Romagna. Die dortigen Rotweine, meist aus den Trauben Barbera und Croatina, werden auch als „vino frizzante“, also perlend, produziert. Daher schmeckt er, leicht gekühlt, auch bei sommerlichen Temperaturen, zudem ist er mit ‚nur‘ 12,5 % ein leichter, aber gehaltvoller Roter. In der Nase und am Gaumen Aromen von hellen Früchten, auf der Zunge prickelnd: ein schöner Genuss.
Anders der Barolo aus dem Piemont. Er hat eine dunkelrote Farbe, in der Nase und am Gaumen spürt man dunkle Früchte, schwarze Beeren und Kirschen, dazu ein ausgewogenes Säurespiel und angenehme Tannine, vergleichbar den Holznoten beim Whisky. Dank seiner starken 14,5 % ist er sehr körperreich und hat einen langen, kräftigen Abgang.
Wir haben beide Weine vor allem am Abend zum Tagesausklang getrunken, großartige, komplexe und intensive Weine. Ich fühle mich an einige Weinfinished Whiskies erinnert, z.B. an den Arran Amarone, der ja in italienischen Rotweinfässern reifte und dabei diese Weinaromen aufgenommen hat.
Tolle Weine, unvergessliche und unverzichtbare Genüsse, weinselige Urlaubserinnerungen an Italien. Dennoch freue ich mich auf die ersten beiden drams in meiner Whiskybar. Zum Herbst passt ein Single Malt eh besser. Und ich habe die Hoffnung, dass im nächsten Jahr wieder eine Schottland-Reise möglich sein wird. Let’s hope the best – and have a good dram.
Na denn: Slainte Mhath!