Isle of Islay – schon der Name schmeckt nach Torf. Diese wunderschöne Insel an der Südwest-Küste Schottlands bietet reizvolle Landschaften, weite Torflandschaften, beeindruckende Küsten und berühmte Distillerien. Ardbeg, Bowmore, Lagavulin und Laphroaig sind bekannt für ihre „Peated Malt Whiskies“. Es gibt aber auch ungetorfte Whiskies, z.B. von Bruichladdich und Bunnahabhain.
Daher möchte ich diese Insel, die ich schon mehrfach besucht habe, und ihre inzwischen neun Whisky-Distillerien in loser Folge hier vorstellen. Beginnen möchte ich im Südosten der Insel, wo u.a. die Distillerie Laphroaig beheimatet ist.
Laphroaig – aromastark, rauchig
Laphroaig – das sind intensive Rauchigkeit und maritimen Aromen, auch ein wenig Jod-Charakter. Ein Whisky, den man liebt oder hasst. Er ist nach eigener Angabe „The most richly flavoured of all Scotch Whiskies“. Seine intensiven Torfaromen erklären wohl auch, warum er während der Prohibiiton in den USA als Medizin eingestuft wurde und verkauft werden durfte.
Aber es gibt auch die milderen Varianten von Laphroaig: Triple Wood, Wine finished oder Quarter Cask, also Reifung in kleinen Fässern. Das macht in weicher und komplexer. Ich selbst mag ihn sehr und empfehle ihn allen, die rauchige Whiskies schätzen gelernt hat.
Water to Whisky-Tour
Wer einmal nach Islay kommt, sollte sich die Distillerie Laphroaig und vor allem die 4,5-stündige „Water to Whisky-Tour“ nicht entgehen lassen. Diese Tour beinhaltet einen Rundgang durch die Brennerei mit anschließendem Ausflug in die atemberaube Landschaft. Dort gibt es einen Besuch der Wasserquelle von Laphroaig und ein Picknick, u.a. mit Haggis, smoked beef und smoked salmon, dazu edle drums aus der heimische Distillerie. Danach darf man mit speziellen Spaten den Torf stechen, der diesem Whisky seinen unverwechselbaren Charakter verleiht. Den Abschluss bildet ein Tasting im Warehouse mit Whiskies „straight form the cask“ – einfach ein Hochgenuss.
Sehenswerte Ostküste
Absolut lohnend: eine Tour auf der Straße entlang der Ostküste, nördlich von Laphroaig. Die Küste ist geprägt von bizarren Felsformationen, steinigen Stränden und vielen Seevögeln. Dann erreicht man die mittelalterliche Ruine der Kildalton Church aus dem 12./13. Jhrdt. Dazu gehören auch einige Grabmale sowie das bekannte „Kildalton Cross“, das aus einem einzigen Stein gehauen wurde und biblische Szenen zeigt. Eine typisch schottische Ruine, ein Muss für Besucher.
Ein Wort zum Schluss: es stammt vom Autor eines sehr lesenswerten Islay-Reiseführers: when times get rough „consolation can be found … in the form of a well-deserved dram of single malt whisky, whose medicinal and restorative value has been eloquently attested to by generations of connoisseurs.“ (Norman Newton, Islay. The essential guide. 2009)
Na denn: Slainte Mhath!
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