Vor jedem Tasting in meiner WhiskyBar erstelle ich eine Liste mit Single Malt Scotch Whiskies, die zu den Gästen und zu einem bestimmten Thema passen.
Heute stelle ich die Liste eines Tastings vor, das unter der Überschrift „A Tasting-Tour Around Scotland“ stand.
Tasting list:
An diesem Abend wollte ich meine Gäste auf eine „Tour des guten Whisky-Geschmacks“ durch Schottland mitnehmen und ihnen Whiskies aus verschiedenen Regionen anbieten.
Dazu hatte ich 8 Whiskies aus 6 Regionen ausgewählt:
- Lowland: Kingsbarns 46% und Auchentoshan Bartender’s Malt, 46%
- Jura: Jura Diurachs‘ own, 40%
- Orkney: Highland Park Valkyrie 45,9%
- Highland: Old Pulteney Noss Head Lighthouse 46% und Glen Garioch Founder’s Reserve 48%
- Speyside: Glen Grant 16 Jahre, 43%
- Islay: Bowmore 18 Jahre, 40%
Das Tasting
Diese Whiskies wurden in dieser Reihenfolge verkostet.
- Die beiden Lowland-Whiskies stehen für das Spektrum dieser Region: Kingsbarns, erst 2014 gegründet, steht für einen jungen, cremig-süßen und frischen Whisky, der Bartender’s Malt von Auchentoshan für einen reifen, komplexen Whisky aus sorgfältig ausgewählten Fässern mit Aromen verschiedener Früchte, Karamell und Vanille
- Der Jura Diurachs‘ Own von der Insel Jura steht für den fruchtigen Whisky mit Toffee und maritimen Aromen
- Ganz anders der Highland Park von den Orkney Inseln: er erinnert an Heidekraut, orientalische Gewürze, zeigt Frucht und Süße des Sherry-Fasses und auch etwas Rauch
- Old Pulteney und Glen Garioch sind bekannte und typische Highland Single Malt Whiskies, mit 43% bzw. 46% auch gut für Einsteiger geeignet. Sie vermitteln die typischen Geschmacknoten von Eiche und Vanille sowie von floralen Aromen
- Der Glen Grant, bekannter und beliebter Vertreter der Speyside, steht für die Fruchtigkeit und Würze dieser Whiskies; und man kann trefflich diskutieren, ob man eher Birne oder Apfelkompott, Vanille oder Karamell schmeckt
- zum Abschluss dieses Tastings around Scotland ein rauchiger von der Insel Islay: der Black Rock von Bowmore ist mit seinen 40% ein eher milder Vertreter der getorften Islay-Whiskies, aber mit klarem Schwerpunkt auf Rauch und Toffee, ein guter Abschluss dieser Rundreise.
Für dieses Tasting hatte ich weitgehen auf Whiskies aus Sherry- o.ä. Fässern verzichtet, um die regionale Herkunft und Eichenfässer wirken zu lassen. So gab es intensive Diskussionen über die unterschiedlichen Aromen und die regionalen Unterschiede und natürlich auch über persönliche Vorlieben. Eine solche Rundreise des Geschmacks lohnt, zur Nachahmung empfohlen. Und da noch nicht alle Regionen vertreten waren, folgt bald eine weitere Tour.
N.S. Die verkosteten Whiskies von Kingsbarns, Auchentoshan und Highland Park habe ich in der Reihe „Präsentation ausgewählter Whiskies“ ausführlich beschrieben.