Schottischer Whisky Import: Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland 7,1 % weniger Scotch Whisky importiert als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden ‚nur‘ 17 Millionen Liter* aus Schottland eingeführt – 1,3 Millionen Liter weniger als im Vorjahr.
Starker Rückgang der Single Malts
Von diesem Rückgang waren vor allem Single Malt Whiskys betroffen. Mit insgesamt knapp drei Millionen Litern lag deren Einfuhr um rund ein Viertel unter der in 2023.
Bei den durchweg preisgünstigeren Blended Scotch Whiskys fiel der Rückgang etwas geringer aus. 11,8 Millionen Liter Blends in 2024 bedeuten ein Minus von 3,8 % gegenüber 2023.
Damit war zum zweiten Mal in Folge der Import von Scotch Whisky rückläufig; 2023 betrug das Minus 4,2 %. Allerdings war 2022 ein Rekordjahr: mit 19,2 Millionen Liter wurde mehr schottischer Whisky importiert als jemals zuvor (s. Grafik unten).
Teilweise starke Preissteigerungen
Sicherlich besteht ein Zusammenhang zwischen rückläufigen Importzahlen und den teilweise deutlich gestiegenen Preisen für Whisky. Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen Single Malt Whiskys und Blended Scotch Whiskys. Der auf Liter umgerechnete Wert der eingeführten Whisky-Mengen lag bei den Blends um 1,9 %, bei den Single Malts um 20,2 % über dem gleichen Vorjahreswert.
Schottischer Whisky Import: Mehr als zwei Drittel Blended Whiskys
Der stärkere Rückgang der Importe bei den Single Malts gegenüber den Blends wirkte sich auch auf deren Anteile am Whisky insgesamt aus. Deutlich mehr als zwei Drittel (69,3 %) aller importierten schottischen Whiskys sind Blended Scotch. Nur noch 17,1 % der importierten Scotch Whiskys sind Single Malts. Blended Malts und Grain Whiskies spielen nur eine untergeordnete Rolle. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Importmenge an Blended Malt Whiskys entgegen dem allgemeinen Trend in 2024 um immerhin ein Viertel auf rund 1 Mio. Liter angestiegen ist.
Whisky-Export: Deutschland international auf Platz 6
Nach den Angaben der Scotch Whisky Association wuchs Schottlands Export von Whisky mengenmäßig insgesamt um 3,9 % auf umgerechnet 1,4 Mrd. Flaschen à 0,7 Liter. Der Gesamtwert des exportierten Whiskys sank allerdings um 3,7 % auf 5,4 Milliarden Pfund.
Aufschlussreich sind die Export-Daten nach Ländern. Die höchsten Zuwächse wiesen die Exporte nach Japan (+22,9%), Brasilien (+22,8%) und Indien (+14,6%) auf. Nach Deutschland wurden den Angaben der SWA zufolge 2024 umgerechnet rund 56 Millionen Flaschen Scotch exportiert, ein Minus von 6,1 % gegenüber 2023. Damit lag Deutschland im Ranking der größten Exportländer für schottischen Whisky auf Platz 6. An erster Stelle steht Indien, gefolgt von Frankreich, USA, Japan und Spanien.
Überhaupt Indien: seit 2023 ist Indien „world´s number one Scotch Whisky export market by volume“. Auch deshalb begrüßt die SWA das Freihandelsabkommen, das zwischen Großbritannien und Indien derzeit ausgehandelt wird. Angesichts des unsicheren Lage des Welthandels und der US-Zollpolitik mehr als verständlich.
Single Malts – teuer, aber genussvoll
Scotch Whisky bleibt eine genussvolle Spirituose. Und diese erreicht ihre höchste Qualitätsstufe in den Single Malts. Darum berichte ich auch weiterhin vor allem über die Whiskys mit dem breiten Spektrum an komplexen Aromen, über Single Malt Scotch Whisky. Single Malts machen jedes Tasting in meiner Whisky Bar zu einem Hochgenuss.
Na denn: Slainte Mhath!
Quelle:
© Statistisches Bundesamt (Destatis), Datenbank Genesis-online, Außenhandelsstatistik; Stand: 27.5.2025. Vorläufige Ergebnisse. – Datenbank-Recherche und eigene Berechnungen.
© Scotch Whisky Association: £5.4bn of Scotch Whisky exportet last year. www.scotch-whisky.org.uk, 13 February 2025. – Und: SWA welcomes ´transformation` UK-India FTA. 6.5.2025
*Maßeinheit: Liter reinen Alkohols (lAlk. 100%)