Whisky selber machen: „Red Grouse“ ist meine zweite Eigenmarke. Ein rauchiger Whisky, zu Hause im Rotweinfass nachgereift, ein exklusiver ‚home made Whisky‘. Vor einer Woche habe ich meine Eigenmarke ‚Sunflower‘, ein im Rumfass nachgereifter Tomatin-Whisky, vorgestellt. Heute nun die rauchige Variante.
Mein Weg zum „Wine Finished Whisky“
Die getorften, im Rotweinfass nachgereiften Whiskys heißen bei mir „Red Grouse“. Bereits zweimal habe ich solche Wine-finished Whiskys produziert (Mit Home Finishing zum ‘eigenen’ Whisky).
Und so entstand dieser „Red Grouse Whisky“:
Vorbelegung: ein 1-Liter-Eichenfass habe ich mit einem kräftigen Bordeaux Rotwein befüllt; dieser ruhte acht Wochen lang in dem Fass, um seine Tannine und Aromen an das Holz abzugeben.
Nachreifung: als rauchigen Whisky für das Finishing habe ich Ardbeg Uigeadail, 54,2%, ausgewählt. Dank seiner rauchigen Gerste und der Sherryfass-Reifung ist der Ardbeg ohnehin ein komplexer Whisky. Den ließ ich 16 Wochen lang in dem mit Rotwein geimpften Fass nachreifen.
Nach insgesamt 24 Wochen konnte ich meinen „Red Grouse Whisky“ abfüllen.
Red Grouse 2024 – meine Verkostung
Schon die dunkel rote Farbe verrät, dass der Ardbeg viel von dem mit Rotwein vorbelegten Fass angenommen hat. Das bestätigt sich in der Nase und am Gaumen: das Rauchige blieb erhalten und ist nun ergänzt um vanillige Holznoten, der herben Süße von Datteln und um typische Rotwein-Aromen. Der Abgang ist intensiv und lang anhaltend. Ein komplexer Whisky, den ich gerne meinen Gästen anbieten werde.
Angel’s Share in der Whisky Bar
Bei der Reifung von Whisky in Eichenfässern verdunstet immer ein Teil. Dieser wird „Angel’s Share“, Anteil der Engel, genannt. Das kleine Eichenfass mit dem Ardbeg verlor in nur vier Monaten ca. 5% an Volumen: Angel’s Share in meiner WhiskyBar. Ein kleines Paradies für Whisky-Nasen.
Exklusiv: Red Grouse Whisky
Die Messung mit einem Alkometer ergab einen Alkoholgehalt des Red Grouse von 50%. Durch Zugabe von Wasser habe ich ihn auf eine angenehme Trinkstärke von 44% reduziert. Das so erhöhte Volumen reichte, um eine 0,5l Flasche für meine Bar und weitere 0,1 Liter Flaschen als ‚einmalige‘ Geschenke für besondere Anlässe abzufüllen.
Finishing at home
Whisky selber machen? Ihr seht, das geht. Meine „Home Made Whiskys“ sind eine herrliche Bereicherung meiner Whisky Bar. Gerne empfehle ich das „Home Finishing“ zur Nachahmung. Die Vorbelegung der Fässer und die Auswahl der Whiskys für die Nachreifung kann ja jeder nach eigenem Geschmack variieren. Grundsätzlich empfehle ich, hochprozentige Whiskys zu nehmen. Dann kann man Trinkstärke und Abfüllmenge relativ frei bestimmen.
Die erforderlichen Anschaffungen und der kleine Arbeitsaufwand lohnen sich: es macht Spaß und du erhältst einen exklusiven Whisky mit eigenem Geschmacksprofil.
Na denn: Slainte Mhath!