Ein eigener Whisky? Schwierig. Aber home finished? Ja, das geht. Ich hab‘s ausprobiert und biete meinen Gästen auch „meinen“ Whisky an. Und ich empfehle die Nachreifung zu Hause gerne zur Nachahmung.
Rezept für einen „Home Finished Whisky“
Für die Nachreifung zu Hause benötige ich
- ein Ein-Liter-Eichenfass:
erhältlich im Online-Holzfasshandel, z.B. flaschenland.de oder weinfassversand.de. Das Fass gemäß Gebrauchsanweisung vorbehandeln und abdichten. – Mein Tipp: Zapfhahn aus Metall dichtet besser als aus Holz. - kräftigen Rotwein:
dieser verleiht dem Eichenfass die gewünschte Aromatik. Den Wein 8 Wochen im Fass ruhen lassen. Danach zurück in die Flasche füllen für eine zweite Belegung. - kräftige Whiskies:
für die Nachreifung in diesem Rotwein-Fass habe ich zwei rauchige Whiskies vermählt: Smokehead High Voltage 58% und Bunnahabhain Cruach Mhòna 50%; Reifezeit: 16 Wochen.
Mein eigener Whisky: Red Grouse
Danach war mein Whisky fertig. 16 Wochen sind ausreichend, im kleinen Fass reift der Whisky mindestens sechsmal so schnell wie im großen Fass. Das Ergebnis? Das Finish hat den Whisky deutlich geprägt: die Farbe ist jetzt dunkles Weinrot und Nase und Gaumen zeigen: der rauchige Charakter ist erhalten geblieben. Mein „Home Finished Blended Malt Whisky“ ist ein vielschichtiger Whisky mit intensiven Aromen von Rauch und Rotwein. Die Messung mit meinem Alkometer ergab 48%. Ich habe ihn „Red Grouse“ genannt.
Warum Rotwein?
Nun, Sherryfass gereifte Whiskies gibt’s ja schon genug. Daher habe ich mal diese Serie begonnen: ein Fass mit kräftigem Rotwein vorbelegen, darin rauchige Whiskies nachreifen lassen. Und das Ergebnis überzeugt.
Inzwischen habe ich weitere Alternativen ausprobiert, z.B. nicht-rauchige Whiskies in Weißwein und Rum getränkten Fässern. Darüber werde ich demnächst berichten.
Jedenfalls ist mein „Home Finished Whisky“ eine Bereicherung meiner Tastings. Und abgefüllt in 0,2 Liter Flaschen eignet er sich auch als Geschenk aus Alfreds Whisky Bar.
Na denn: Slainte Mhath!
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