Viele Distillerien verleihen ihrem Whisky durch „Finishing“, also Nachreifung vornehmlich in Sherry-Fässern, den finalen Kick. Genau das mache ich „at home“ – wenn auch nur in 1 Liter-Eichenfässern. Und so geht’s:
Mein Weg zum „Rum Finished Whisky“
- kräftiger Rum:
ein 1-Liter-Eichenfass habe ich mit 54%-Rum befüllt, um die gewünschte Aromatik zu erreichen. Dauer: 6 Wochen - kräftige Whiskies:
Für die Nachreifung habe ich zwei Whiskies ausgewählt: Wolfburn Langskip 58% und Glenfarclas 105, 60% mit Sherry-Aroma. Reifezeit: 4 Monate.
Mein ‚eigener‘ Whisky: Sunflower
Danach war mein Whisky fertig. 4 Monate Reifung sind ausreichend, denn im kleinen Fass reift der Whisky wesentlich schneller als im großen Fass.
Das Ergebnis? Dieser Whisky überzeugt durch intensive Aromen von cremigem Toffee, eingelegten Rosinen, Vanille und Eichenwürze. Auch tropische Aromen wie Mango sind zu schmecken. Am Ende folgt ein langanhaltendes Finish. Der Alkoholgehalt liegt bei 56%; er verträgt also auch ein paar Tropfen Wasser im Glas.
Ich habe ihn „Sunflower“ genannt. Und der kommt in meiner Bar gut an, daher reift gerade „Batch 2“ heran und kann Ende Oktober ‘23 abgefüllt werden.
Warum Rum?
Sherry-Fass gereifte Whiskies gibt’s genug. Daher konzentriere ich meine Home Finishing-Aktivitäten auf zwei Varianten:
- Cask 1: Vorbelegung mit kräftigem Rotwein, Finishing mit rauchigen Whiskies; so entsteht mein Whisky „Red Grouse“ (Beitrag v. 23.7.23)
- Cask 2: Vorbelegung mit kräftigem Rum, Finishing mit nicht-rauchigen Whiskies; so entsteht mein Whisky „Sunflower“.
Home Finished Whiskies wie „Red Grouse“ und „Sunflower“ kommen bei meinen Bar-Gästen gut an. Sie sind eine Bereicherung meiner Tastings und abgefüllt in kleine Flaschen auch als Geschenk gut geeignet.
Na denn: Slainte Mhath!