Als Whisky-Enthusiast veranstalte ich oft Tastings, um Whisky-Interessierten die Aromenvielfalt schottischer Whiskies nahezubringen. Tastings sind die wunderbare Gelegenheit, die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu verkosten, zu schmecken, zu vergleichen und so eigene Vorlieben zu entdecken.
Für das Tasting am vergangenen Freitag hatte ich folgende 6 Whiskies ausgewählt:
Single Malt Whiskies
Loch Lomond Original, 40%
Highland Park ‚Loyality of the Wolf‘, 42,3%
Balblair 15 Jahre, 46%
Sherry- & Wine-Cask matured
Glenmorangie Quinta Ruban, 46%
Glenrothes Maker’s Cut, 48,8%
Peated Whisky
Kilchoman Sanaig, 46%.
Der Einfluss des Holzfasses
Ein Ziel dieses Tastings war, den speziellen Einfluss des Holzfasses zu verdeutlichen. Whisky muss mindestens drei Jahre im Eichenholzfass reifen, und das aus gutem Grund. Das Holz gibt dem Whisky die Farbe und einen erheblichen Teil, manche behaupten: 70%, der Aromen.
Das Holzfass, häufig Ex-Bourbon-Casks, gibt vor allem Vanillin, Karamellsüße, Frucht- und Holzaromen ab. Beispiel: Loch Lomond Original.
Da Eichenholz porös ist und atmet, werden zusätzlich Aromastoffe aus der Umgebung aufgenommen, bei Lagerung an Küsten eben die maritimen Noten. Beispiel: Highland Park.
Reift der Whisky in Fässern aus amerikanischer und aus europäischer Eiche, erhält er weitere, süß-würzige Aromen. Beispiel: Balblair 15 Jahre.
Die Reifung im Sherry- und Rumfass
Glenmorangie Quinta Ruban und Glenrothes Maker’s Cut zeigten auch dank ihrer Trinkstärke von 48,8% bzw. 46% beeindruckend und nachhaltig, dass die Sherry- und Rum-Fass- Reifung zu intensiven Aromen von eingelegten Früchten, von Orangen und Früchtekuchen führen.
Abschließend ein torfiger Whisky
Jedes Tasting beschließe ich mit einem peated, also einem getorften Whisky. Dieses Mal mit dem Kilchoman Sanaig, einem mild-rauchigen Whisky mit Sherryfass-Reifung. Daher rührt seine Komplexität, seine wunderbare Harmonie von Rauch und Sherry-Süße.
Jede Verkostung ist eine Entdeckungsreise
Jedes Tasting ist eine kleine Entdeckungsreise durch die wunderbare Welt der schottischen Malt Whiskies. Verbunden mit ausführlichen Erläuterungen zur Herstellung von Whisky und mit intensiven Diskussionen über geschmackliche Bewertungen war das wohl ein gelungenes Tasting. Vielleicht hat Whisky ja auch wieder einige neue Freunde und Freundinnen gewonnen.
Na denn: Slainte Mhath!