Die Glenglassaugh Distillery produziert seit 2016 eine neue Reihe: Octaves Classic und Octaves Peated. Das besondere hieran: Der Whisky reift in „Octave-Fässern“. Diese fassen nur rund 60 l, also etwa 1/8 eines Butt. Dadurch hat der Whisky mehr und intensiveren Kontakt mit dem Holz, was wiederum die Aromaabgabe an den Whisky in kürzerer Zeit ermöglichen soll.
Um diese neue Serie kennenzulernen, habe ich den Octaves Peated für meine Bar besorgt und möchte nun diesen Whisky vorstellen:
Glenglassaugh Octaves Peated – Batch 2, 44 %
Aroma: Süße; sehr milder Rauch; Anklänge von Vanille
Geschmack: Fruchtgeschmack von Äpfeln und Pflaumen, leichte Seebrise, milder Rauch, Holz. Bemerkenswert: das Aroma entwickelt sich im Mundraum allmählich und gewinnt an Intensität, bis es den Mundraum ausfüllt. Der Abgang ist lang anhaltend und erinnert an geröstete Nüsse.
Mein Fazit: ein junger, guter und interessanter Whisky, der in Ruhe genossen werden will, aber doch noch sehr mild ist. Die sehr kleinen Fässer mögen einen intensiveren Austausch mit dem Holz und eine kurze Reifezeit ermöglichen, für die geschmackliche Tiefe wären m.E. eine längere Reifezeit, ein höherer Alkoholgehalt oder mehr Komplexität durch Verwendung verschiedener Fasstypen förderlicher.
Die Highland-Distillery Glenglassaugh war mehr als 20 Jahre geschlossen und wurde erst in 2008 wiedereröffnet. Seitdem kämpft diese wiederauferstandene Distillery um mehr Aufmerksamkeit auf dem Whisky-Markt. In 2013 wurde Glenglassaugh von BenRiach Distillery Co. übernommen, zu der auch BenRiach und GlenDronach gehören.
Insgesamt zeigt dieser Glenglassaugh, dass auch ein junger Whisky ein guter Whisky sein kann, aber um mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sollten seine Reifung und seine Komplexität noch weiterentwickelt werden, immerhin liegt der Preis bei rd. 62€. Die Konkurrenz junger Whiskys ist groß (s. Artikel über Wolfburn v. 21.3.21 und NC’NEAN v. 28.3.21 auf dieser website).
Na denn: Slainte Mhath!