Am gestrigen Sonntag bin ich vom Urlaub an der Nordsee mit ihrer herrlich frischen Meeresbrise und den herben Bieren zurückgekehrt. Nach meiner Rückkehr musste ich abends erstmal in meine Bar und einen guten dram genießen. Da schien mir dieser Port Charlotte genau richtig…
Der Whisky
… und zwar ein Port Charlotte, heavily peated, Islay Barley 2011. Dieser stammt zu 75% aus 1st fill Oak Casks und zu 25% aus 2nd fill Wine Casks. Abgefüllt wurde er nach 6 Jahren mit starken 50 % und einem Rauchgehalt von 40 ppm. Die Reifung erfolgte „in our warehouses on the side of Loch Indaal, Islay.“ Die Gerste stammt von drei Islay-Farmen aus der Ernte 2011. Bruichladdich setzt, so wie auch Kilchoman, ganz auf die heimische Islay-Gerste. (alle Angaben von Bruichladdich-website).
Tastingnotes
In der Nase spüre ich Vanille, angenehm leichten Torfrauch und Frucht-Aromen, etwa von Limette und Apfel. Ich meine auch noch eine leichte Meeresbrise wiederzuerkennen, die ich vielleicht auch noch von der Nordsee in der Nase hatte.
Im Mund schmecke ich Fruchtaromen, die an Limette und Pfirsich erinnern, Karamell-Süße, Vanille und Torf. Der ist aber nicht so dominant wie die immerhin 40 ppm nahelegen. Die Raucharomen lassen genug Raum für Vanille, Frucht und Karamell. Und, ja, da ist auch etwas von der Meeresbrise.
Der Abgang ist langanhaltend und macht sofort Lust auf einen zweiten dram, den ich mir dann auch gegönnt habe.
Ich habe meine Augen geschlossen und sah mich am Strand von Loch Indaal (da war ich 2017) – mit diesem wunderbar rauchigen Whisky im Glas! Traumhaft!
Insgesamt finde ich diesen Whisky rund und komplex, einfach ein toller Islay-Whisky mit den Zutaten, die diese Insel zu bieten hat und die Bruichladdich aufnimmt; daher auch die Ergänzung auf dem Etikett „Islay Barley“. Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen.
Der Preis
Dieser Whisky hat einen angemessenen Preis, er kostet zwischen 51€ und 55€. Das ist der Port Charlotte allemal wert. Übrigens: lt. Website von bruichladdich dort ‚sold out‘.
Die Distillerie
Bruichladdich, Eigentümer ist Remy Cointreau, ist eine interessante Distillerie, vor allem weil sie verschiedene Serien pflegt: unpeated whiskies wie Laddie classic, die ‚Cuvée Series‘, die stark torfigen Octomore-Whiskies – und eben Port Charlotte. Und den habe ich gestern Abend intensiv genossen – und werde das auch künftig tun.
Na denn: Slainte Mhath!