Der deutsche Import von Scotch Whisky ist 2021 um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Insgesamt wurden rund 16 Millionen Liter Scotch Whisky (gemessen in Liter reinen Alkohols) importiert. Nach dem deutlichen Whisky-Import-Rückgang im Vorjahr ist das eine beachtliche Trendwende.
Dennoch: im Vergleich zu 2019 wurden rund 1,9 Mio. Liter weniger importiert. Vor allem der Brexit, aber auch die Corona-Beschränkungen, haben den schottischen Whisky-Distillerien erheblich zugesetzt.
Quelle: Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen (s. unten)
Jeder vierte importierte Whisky ist ein Single Malt
Von dieser Erholung profitierten vor allem die durchweg preisgünstigen Blended Scotch Whiskies mit einem Plus von knapp 31 Prozent. Die Nachfrage nach Single Malt Whiskies stieg immerhin noch um 4,8 Prozent, Blended Malt Whiskies verloren dagegen weiter an Nachfrage.
Dadurch haben sich auch die Anteile verändert: jeder vierte in Deutschland importierte Scotch Whisky ist ein Single Malt, 2015 war das nur jeder fünfte. Single Malts werden also zunehmend beliebter bei den deutschen Whisky-Genießern.
Die mit Abstand meist getrunkenen Whiskies bleiben allerdings die Blended Scotch Whiskies mit einem Anteil von inzwischen 60 Prozent.
Whisky-Import: Deutschland international auf Platz 8
Diesen Trend der Erholung bestätigen auch die offiziellen Export-Zahlen der Scotch Whisky Association (SWA), die jährlich die exportierte Anzahl von 0,7 l-Flaschen publiziert. Demnach wurden 2021 rund 46 Millonen. Flaschen an schottischem Whisky nach Deutschland exportiert, 7,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. In 2020 war der Export um 14,3 Prozent zurückgegangen.
Aktuell liegt Deutschland an 8. Stelle im Ranking der größten Exportländer für schottischen Whisky. An erster Stelle steht unverändert Frankreich, gefolgt von Indien und den USA. Mit Spanien liegt ein weiteres EU-Land noch vor Deutschland. 8. Rang beim Whisky-Import? Liebe Whisky-Freunde: da geht noch was!
Denn: Die Zeiten für die schottischen Whisky-Produzenten bleiben angespannt. Dabei ist ihr Optimismus ungebrochen. Davon zeugen neue Distillerien, die nach 2015 entstanden sind, wie Glasgow, Nc’Nean, Raasay, Brora u.a. Zudem haben Distillerien wie Macallan und Glenfiddich ihre Kapazitäten erheblich ausgeweitet. Wir dürfen also auf viele neue und interessante Single Malt Scotch Whiskies gespannt sein.
Na denn: Slainte Mhath!
Quelle:
© Statistisches Bundesamt (Destatis), Datenbank Genesis-online, Außenhandelsstatistik; Stand: 22.3.2022. vorläufige Ergebnisse. – Datenbank-Recherche und eigene Berechnungen.
© Scotch Whisky Association: 2021 exports show industry on road to recovery. www.scotch-whisky.org.uk, 11February 2022