Die Glengoyne Distillery ist – wie ich aus eigener Anschauung weiß – eine wunderschöne Distillery mit alten Gebäuden in malerischer Lage in den südlichen Highlands. Aber das wichtigste ist natürlich, dass Glengoyne sehr gute, malzige, oft sherry-gereifte, ungetorfte Whiskys brennt.
In 2019 hat Glengoyne die „Legacy Series“ begonnen. Legacy-Serie ehrt Persönlichkeiten, die sich um die Distillerie und die Weiterentwicklung der Whiskys und der Marke besonders verdient gemacht haben. Chapter One ist dem Distillery Manager Cochrane Cartwright gewidmet; er führte vor mehr als 150 Jahren die „slow distillation“ ein. „Our stills are the slowest in Scotland“, schreibt Glengoyne heute.
Diese erste Abfüllung der „Legacy Series“ habe ich mir besorgt und mit Freunden verkostet – und: wir waren begeistert. Dieser Whisky reifte in Bourbon-Casks und in first fill Oloroso Sherryfässern, abgefüllt mit starken 48%.
Verkostung
In der Nase nehmen wir Vanillesüße wahr, das Aroma erinnert an Birne und Karamell.
Der Geschmack ist geprägt von fruchtigen Sherryaromen; auf der Zunge entwickelt sich ein komplexer Geschmack von eingelegten Rosinen, von Birne, Vanille und Eichennoten.
Der Abgang ist lang anhaltend. Dieser Malt Whisky füllt den Mund aus, bedient alle Geschmacksbereiche der Zunge, er ist im wörtlichen Sinne „voll-mundig“.
Ein toller Whisky, wir haben ihn genossen, und ich war froh, ihn in meiner Bar anbieten zu können. Und ich weiß schon jetzt: wenn diese Flasche ausgetrunken ist, werde ich „Glengoyne Legacy Series Chapter Two“ bestellen, denn diese Serie darf in meiner Bar nicht fehlen. Chapter Two wurde im September 2020 bei Glengoyne abgefüllt, ebenfalls mit 48%, auch wieder aus Bourbon- und Sherryfässern kreiert. Inzwischen ist er auch bei uns erhältlich, auch wieder für rd. 60€, ein absolut angemessener Preis. Ich freue mich jedenfalls auf dieses nächste Kapitel.
Bis dahin: Slainte Mhath!