Die Adventsonntage verbringe ich in diesem Jahr abends in meiner Whiskybar. Für diesen letzten Advent habe ich drei Single Malt Whiskies mit Raucharomen ausgewählt. Zum adventlichen Kerzenduft passt der Geschmack von Torfrauch ja sehr gut. Zuerst ein Bowmore mit wenig Rauch und viel Sherry-Aroma, dann eine Torf-Spezialität von Lagavulin und schließlich der weihnachtliche „Big Peat“.
- Bowmore, 18 Jahre, 43 %, „Deep & Complex“
Nach den Sherryfass gereiften Whiskies am 3. Advent passt dieser Bowmore hervorragend zur Einleitung des ‚rauchigen‘ 4. Advent. Er ist geprägt von intensiver Fruchtigkeit, Aromen von eingelegten Rosinen, Toffee und Orangenschalen, herrliche Aromen aus Oloroso & Ximenez Sherry-Fässern, im Hintergrund Bowmore-Torfrauch – dieser Bowmore ist tatsächlich „deep and complex“.
Mit soviel Geschmack im Glas wird dieser Advent-Abend trotz Pandemie ein genussvoller Abend.
- Lagavulin, Islay Jazz Festival 2016, 54,5 %
Lagavulin – bekannter und beliebter Islay-Whisky aus getorftem Malz. Den muss man nicht mehr vorstellen. Eine Steigerung ist dieser Lagavulin in Fassstärke, für das Islay Jazz Festival 2016 abgefüllt. In dem Jahr feierte Lagavulin auch seinen 200. Geburtstag. Diese Sonderedition bietet: dominanten Torfrauch, Frucht, Zitrus, maritime Noten, Meeresbrise und Malz, und ist am Ende so wundervoll rauchig.
Und zum Abschluss dieses 4. Advent, so kurz vor Weihnachten:
- Big Peat, Christmas Edition, 53,1 %
Mit dieser Christmas-Edition begeht Abfüller Douglas Laing den 10. Jahrestag von Big Peat, der seit 2010 ein Botschafter der rauchigen Islay-Whiskies ist: „A marriage of Single Malt Scotch Whiskies only from the island of Islay“, nämlich von Ardbeg, Bowmore, Caol Ila und Port Ellen. Port Ellen? HmmH – Echt? Egal, auf dem Etikett lugt Santa Claus aus dem Weihnachtsbaum, schelmisch und wie eine bärtige Torfnase.
Dementsprechend hat Big Peat die für Islay charakteristischen, intensiven Torf- und Raucharomen und die Süße tropischer Früchte.
Aber verdammt noch mal: warum schreibt Douglas Laing nicht die Jahreszahl auf das Etikett, nur den Hinweis „Christmas Edition“? Dabei hätte doch gerade diese Abfüllung mit der Jahreszahl 2020, dem Jahr von Brexit und Corona, einen hohen Erinnerungswert. Schade.
So enden vier Advents-Abende in meiner Whiskybar mit außergewöhnlichen Whiskies in ungewöhnlichen Zeiten. Nun bleibt noch das Weihnachtsfest, zu dem ich wieder einige besondere Tropfen auswählen werde.
Mein größter Weihnachtswunsch? Ich möchte Ende April 2021 mit Freunden zum Speyside Whisky Festival fahren. Let’s hope the best …
Darauf: Slainte Mhath!