Single Malt Scotch Whiskies erfreuen sich in Deutschland steigender Beliebtheit. Im Jahre 2018 wurden 6 % mehr importiert als 2017. Blended Malts (-6,4 %) und Blended Scotch (-7,9 %) verzeichneten hingegen einen deutlichen Rückgang. Insgesamt wurde 2018 um 5,1 % weniger Whisky aus Schottland importiert als ein Jahr zuvor.
Dies sind die Ergebnisse einer eigenen Auswertung der offiziellen Außenhandelsstatistik (s. „Quellen“). Im Jahre 2018 wurden demnach insgesamt 16,0 Mio l (gemessen in Liter reinen Alkohols) importiert.
Die Blends bleiben mit einem Anteil von 51,0 % die beliebteste Whiskies in Deutschland. Der Anteil der von Whisky-Liebhabern so geschätzten Single Malts ist auf 23,1 % gestiegen, 2015 waren es noch 20,4%. Bemerkenswert hoch blieb der Anteil der Blended Malts mit 23,4 %.
Blickt man auf die vergangenen vier Jahre, so zeigen sich zwei aktuelle Trends bzgl. des Whisky-Imports nach Deutschland:
- weniger Scotch: insgesamt ist die Nachfrage nach schottischem Whisky in Deutschland seit 2016 rückläufig; 2018 wurden rd. 860.000 l weniger importiert als im Jahr zuvor, ein Rückgang von 5,1 %
- aber mehr Single Malts: entgegen diesem Trend finden die Single Malt Whiskies, also Malt Whisky aus nur einer Distillerie, immer mehr Freunde und Genießer, während die Blended Whiskies (Malt und Grain Whisky aus mehreren Distillerien) rückläufig sind.
Warum werden Single Malts beliebter?
Dies mag auf den ersten Blick überraschen, zumal Single Malt Whiskies teurer sind als die Blended Whiskies. Allerdings scheint Whisky auch in Deutschland zunehmend auf Freunde und Genießer zu stoßen, denen die Qualität und die bekannte Marke bzw. Distillerie wichtig sind. Eine ähnliche Entwicklung also wie sie auch beim Weinkonsum zu beobachten war. Dieser Trend zu mehr Single Malts wird wohl auch getragen von der steigenden Zahl an Touristen auch aus Deutschland, die Schottland bereisen, Distillerien besichtigen und nach angeleiteten Touren und Tastings eine hohe Wertschätzung für Single Malt Whisky entwickeln. Sicherlich tun auch die Whiskymessen und die vielen großen und kleinen Shops mit ihren Tasting-Angeboten in Deutschland ihr übriges.
Deutschland international nur noch auf Platz 7
Der Rückgang des Whisky-Imports insgesamt entspricht den von der Scottish Whisky Association vermeldeten Exportzahlen: 2018 hat Schottland 3,6 % mehr Whisky exportiert als im Vorjahr – außer nach Deutschland. Der Export nach good old Germany war um 18,3 % rückläufig. Zwar gehört Deutschland international immer noch zu den Top Ten, belegt aber nur noch Platz 7 (2017 noch Platz 5). Auf dem ersten Platz steht unverändert Frankreich mit einem Exportplus von 5,3 % (das sicherlich vor allem von dem in Frankreich beliebten Blended Scotch getragen wird).
Der Whiskygenuss in Deutschland kann also noch weiter gefördert und beworben werden. Mit den auf dieser website angebotenen Infos hoffe ich einen kleinen Beitrag zu leisten, dass Whisky allgemein und vor allem Single Malt Scotch Whisky neue Freundinnen und Freunde gewinnen. Und meine Erfahrung zeigt: wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, einmal die wunderbare Aromenvielfalt von Whisky erlebt hat, wird schnell vom Einsteiger zum Enthusiasten.
Also dann: Slainte Mhath!
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Quellen:
- © Statistisches Bundesamt (Destatis), Datenbank Genesis-online, Außenhandelsstatistik; Stand: 19.3.2019. – Eigene Berechnungen.
- Scotch Whisky Association: Scotch Whisky Exports on the up in 2018. www.scotch-whisky.org.uk, 12.2.2019