Im Jahre 2016 wurden insgesamt 16,7 Mio. l Alk.100% (=Liter reinen Alkohols) an schottischem Whisky nach Deutschland importiert. Der Einfuhrwert betrug insgesamt 277 Mio. €. Damit stieg die Menge an importierten Whisky aus Schottland um 4,3 %, der Wert nahm sogar um 7,0 % zu.
Dies ergab eine eigene Auswertung der Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamtes; mehr zu Quelle und Methodik unter „Statistikquellen“.
Interessant ist ein Blick auf die drei Whisky-Kategorien Single Malt (Malt Whisky aus einer Distillerie), Blended Malt (Malt Whisky aus mehreren Distillerien) und Blended Scotch (Malt und Grain Whisky aus mehreren Distillerien). Die auf den einschlägigen Webadressen publizierten Produktionszahlen unterscheiden nur zwischen Single Malt und Blended Scotch Whisky. Die offiziellen Einfuhrdaten erlauben hingegen eine Unterscheidung nach allen drei genannten Kategorien.
Den höchsten Anteil am importierten Volumen schottischen Whiskies verzeichneten die Blended Scotch mit 54,1 %. Bemerkenswert hoch war der Anteil der Blended Malts mit 25 %. Die von Whisky-Liebhabern so geschätzten Single Malts verzeichneten einen Anteil von „nur“ 19,7 %.
Eine mögliche Erklärung für diese unterschiedlich hohen Anteilswerte liefert ein Blick auf die Einfuhrwerte: Von dem Gesamtwert in Höhe von 277 Mio. € entfielen mit 153,6 Mio. € rd. 55 % auf die Single Malts. Damit war deren Wert fast doppelt so hoch wie der für Blended Scotch. Obwohl dieser mehr als die Hälfte des importierten Volumens ausmacht, lag deren Einfuhrwert nur bei 30,7 %.
Quelle: destatis; eigene Berechnungen. Siehe auch: Statistikquellen
Diese Daten belegen, dass der (Einfuhr-)Wert von Singel Malt Whiskies erheblich höher liegt als der von Blended Malts und Blended Scotch und folglich zu höheren Verkaufspreisen für die Single Malts führt.
Im Vergleich zu 2015 stieg die importierte Menge an Blended Malts am stärksten: das Volumen stieg um 17,8 %, deren Wert um 8,9 %. Damit erfreuen sich Blended Malts steigender Beliebtheit bei den deutschen Whisky-Genießern. Bei den Single Malts nahm das Volumen des Imports nur geringfügig um 0,9 % zu, der Wert erhöhte sich aber um 6,6 %, was sich auch in den Preisen einschlägiger Händler widerspiegelt. Auch die Blended Scotch Whiskies verzeichneten höhere Importzahlen: deren Menge stieg um 2,2 %, der Einfuhrwert um 9,6 %.
Mehr Daten und Informationen in kürze an dieser Stelle.
Statistikquellen:
Statistisches Bundesamt (Destatis), Außenhandelsstatistik. Datenbank Genesis-online, eigene Auswertungen. – Die Veränderungen zum Vorjahr wurden am 20.7.2017 aktualisiert (letzter Absatz).
Hallo Alfred,
als Ex-Statistiker habe ich den Anfang Deines neuen Beitrags mit Vergnügen gelesen.
Ich bin beeindruckt, was man zum Thema Whiskey alles finden kann.
Viele Grüße
Paul