Letztens habe ich an einem dieser schönen Sommertage, die nach einem Regenschauer noch einen beeindruckenden Regenbogen mit herrlichem Abendrot bieten, mit einem Freund auf dem Balkon drei Arran Malt Whiskies verkostet und bewertet. Und das ist unser Ergebnis:
Verkostung:
Arran 10 Jahre und Arran 18 Jahre, beide 46%: beide weisen angenehme Vanille- und Fruchtaromen auf; am Gaumen zeigen sich Frucht, Honigsüße, eine tolle Zitrusnote; anhaltendes Finish. Der 18-jährige ist wohl aufgrund der längeren Reifezeit etwas harmonischer, weicher.
Arran Sherry-Cask, 55,8%: intensive Nase, Aromen von dunkler Schokolade und Feigen; am Gaumen offenbaren sich Pfirsich, Kirsche, geröstete Mandeln; er verträgt 5-6 Tropfen Wasser, dann ist er weniger pfeffrig, was die Aromen besser zur Geltung bringt.
Wertung:
Arran Malt | Nose | Taste | Finish | total | Preis |
10 J., 46% | 3 | 7 | 3 | 13 = sehr gut | 33 € |
18 J., 46% | 3 | 7 | 3 | 13 = sehr gut | 81 € |
Sherry, 55,8% | 4 | 8 | 3 | 15 =großartig | 46 € |
Fazit:
Das sind drei unterschiedliche, in ihrer eigenen Art eben auch mindestens sehr gute Single Malts. Die lange Reifezeit des 18-jährigen mag den höheren Preis rechtfertigen, allerdings ohne dass dies zu einer signifikant komplexeren Aromatik führt. Am überzeugendsten war der 10-jährige, und aufgrund seines tollen Preis-Leistungs-Verhältnisses werde ich diesen als Standard in meiner Whiskybar vorhalten.
Und der Sherryfass gereifte? Kratzt er oder verlangt er nur nach ein paar Tropfen Wasser? Ach wie herrlich lässt sich über Punkte streiten, über die Aromatik diskutieren: verdient ‚taste‘ 8 Punkte oder doch nur ‚7‘? Alles relativ! Wir hatten jedenfalls einen schönen Abend mit mindestens sehr guten Whiskies.
Na denn: Slainte Mhath!
Anmerkung:
Punkteskala: Nose 1-5 Punkte, Taste 1-10, Finish 1-5, zus. also max. 20 Pkte.
Wertung: 8-10 Punkte = gut; 11-13 = sehr gut; 14-16 = hervorragend; 17-19 = excellent; 20 = perfekt.