Im vergangenen Jahr ist der Whisky-Konsum in Deutschland wieder gestiegen. Das ist eine frohe Botschaft, nachdem es im Jahr zuvor noch einen Rückgang gegeben hatte. Der Import von Scotch-Whisky verzeichnete 2019 ein Plus von 10,2 % – eine bemerkenswerte Trendwende.
Als Whisky-Enthusiast interessiert mich auch, wieviel meine Landsleute so an schottischem Whisky konsumieren. Dafür habe ich die amtliche Importstatistik als geeignete, offizielle Datenquelle ausgewertet. (s.u.: „Quellen“).
Demnach wurden 2019 insgesamt 17,9 Mio. l (gemessen in Liter reinen Alkohols) importiert. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Blended Malts (16,7 %). Bei den beliebten Blended Whiskies nahmen die Importe um immerhin 8,5 %, bei den Single Malts um 4,5 % gegenüber dem Vorjahr zu.
22,3 % sind Single Malt Whiskies
Damit haben sich auch die Anteile dieser drei Whisky-Typen verändert: der Anteil der Blended Whiskies (Malt und Grain Whisky aus mehreren Distillerien) sank zwar, mit einem Anteil von 49,9 % blieben sie aber die meist getrunkenen Whiskies. Blended Malts (Malt Whisky aus mehreren Distillerien) werden allerdings immer beliebter, ihr Anteil stieg auf 24,6 %. Einen leichten Rückgang verzeichneten auch die bei Whisky-Liebhabern so geschätzten Single Malts (Malt Whisky aus nur einer Distillerie): ihr Anteil sank leicht auf 22,3 %.
In den letzten Jahren haben sich zwei Trends herausgebildet:
- insgesamt ist die Nachfrage nach schottischem Whisky in Deutschland gestiegen: von 16,0 Mio. l in 2015 auf 17,9 Mio. l in 2019
- Blended Malts und Single Malts haben in den vergangenen Jahren immer mehr Freunde gefunden, während die Blended Whiskies von dem Anstieg des Whisky-Konsums kaum profitiert haben.
Zu dieser Entwicklung hat sicherlich die steigende Zahl an Touristen beigetragen, die Schottland bereisen, Distillerien besichtigen und nach den Touren und Tastings vor Ort eine hohe Wertschätzung für Malt Whisky entwickeln und dann halt zu Hause auch mehr Whisky trinken. Ob der Brexit Auswirkungen hat, wird sich noch zeigen.
Deutschland international auf Platz 7
Diese Zunahme des Whisky-Imports entspricht den von der Scottish Whisky Association vermeldeten Exportzahlen: 2019 hat Schottland insgesamt 2,4 % mehr Whisky exportiert als im Vorjahr, bezogen auf die Menge. Der Export nach good old Germany stieg sogar um 8,3 %. Damit liegt Deutschland international aber immer noch nur auf Platz 7. Auf dem ersten Platz steht unverändert Frankreich, trotz eines Rückgangs um 7,9 %, gefolgt von Indien, USA und Japan.
Whisky-Konsum in Deutschland ausbaufähig
Der Whiskygenuss in Deutschland kann also noch weiter gefördert und beworben werden. Mit meinen auf dieser website angebotenen Infos hoffe ich einen kleinen Beitrag zu leisten, dass Whisky allgemein und vor allem Single Malt Scotch Whisky neue Freundinnen und Freunde gewinnen. Und meine Erfahrung zeigt: wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, einmal die wunderbare Aromenvielfalt von Whisky erlebt hat, wird schnell vom Einsteiger zum Enthusiasten.
Also dann: Slainte Mhath!
Quellen:
© Statistisches Bundesamt (Destatis), Datenbank Genesis-online, Außenhandelsstatistik; Stand: 21.4.2020 (vorläufige Zahlen). – Eigene Datenbankrecherche und Berechnungen.
© Scotch Whisky Association: export figures of 2019. www.scotch-whisky.org.uk, 11.2.2020