Gerne berichte ich aus meiner Whisky-Bar, über Scotch Whiskies und über Tastings mit netten Gästen. Aber als ich durch die Essener City ging, fiel mit spontan dieses Weihnachtsgedicht über den einsamen Wanderer durch leere Gassen ein. Das passte zur aktuellen Lage, darum habe ich dieses hier veröffentlicht.
Markt und Straßen steh‘n verlassen,
Alle Leute sind zu Haus,
Staunend geh’ ich durch die Gassen,
So seh’n leere Städte aus.
Was traute Wohnung einst gewesen,
ist Kita, Schule, Arbeitsplatz.
Tausend Kindlein rechnen, lesen,
fehlen auf dem Spieleplatz.
Menschen bilden lange Schlangen
Vor Geschäften, bis um vier.
Sie spür’n ein heiliges Verlangen:
Nach dem selt‘nen Klopapier.
Sterne hoch die Kreise schlingen.
Von Balkonen nah und weit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
Freud‘ in der Corona-Zeit!
© Alfred W.; frei nach Joseph von Eichendorff